Kasematten werden zum Theater-Hotspot

"Europa in Szene"

Ab dem Frühjahr 2020 bespielt Anna Maria Krassnigg mit ihrer Compagnie "wortwiege" die Kasematten und plant,die historische Befestigungsanlage über die Grenzen hinaus zu einem Ort für europäisches Autorentheater aufzubauen.

Hermann Dikowitsch (Kulturabteilung des Landes NÖ), Bürgermeister Klaus Schneeberger, Anna Maria Krassnigg ("wortwiege"), Kulturstadtrat Franz Piribauer, Christian Mair ("wortwiege") und Kulturwissenschaftler Wolfgang Müller-Funk

Mit diesem neuen Theater-Hotspot „Europa in Szene“ soll parallel zu den Theaterproduktionen ein länderübergreifender Dialog über zeitgenössische darstellende Kunst im Austausch mit angewandter Wissenschaft entstehen. In ihrer ersten Spielzeit widmet sie sich den Königsdramen. Unter dem Titel BLOODY CROWN zeigt Krassnigg im März 2020 zwei Uraufführungen zu diesem Thema. Dabei wird sie einen klassischen Stoff einem zeitgenössischen Text gegenüberstellen. Die Kuratierung der Dialogveranstaltungen wird der renommierte Kulturwissenschaftler Wolfgang Müller-Funk übernehmen.

Das Land Niederösterreich setzt immer wieder neue Akzente im Kulturbereich und entwickelt diese kontinuierlich weiter. Ob mit dem Musikfestival in Grafenegg, der neuen Landesgalerie Niederösterreich in Krems oder mit der aktuellen Landesausstellung: Niederösterreich hat sich immer schon für ein vielfältiges kulturelles Angebot und ein
offenes Europa eingesetzt. Nun entsteht mit den Kasematten in Wiener Neustadt das nächste Leuchtturmprojekt in Niederösterreich, das weit über die Grenzen strahlen soll.

„Europa in Szene“: Kasematten werden neuer Theater-Hotspot
„Es freut uns, Anna Maria Krassnigg und ihre wortwiege bei der Bespielung und Positionierung der Wiener Neustädter Kasematten zu einem europäischen Theater-Hotspot
zu unterstützen und somit einen starken Akzent zur Entwicklung von Kunst und Wissenschaft im südlichen Niederösterreich zu setzen,“ sagt Hermann Dikowitsch, Leiter der
Kulturabteilung des Landes Niederösterreichs.

Die revitalisierten historischen Kasematten stellen eine ideale Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dar und bilden somit einen perfekten Rahmen für
die künstlerische Arbeit von Anna Maria Krassnigg. Darüber hinaus ist die geografische Lage Wiener Neustadts prädestiniert als Standort für ein neues und innovatives europäisches Theaterzentrum. „Ich bin seit vielen Jahren Beobachter der Arbeit von Anna Maria Krassnigg und freue mich sehr, dass sie mit ihrer künstlerischen Herangehensweise die Kasematten ab 2020 mit Leben erfüllen und die kulturelle Szene in Wiener Neustadt enorm bereichern wird." unterstreicht auch Klaus Schneeberger, Bürgermeister von Wiener Neustadt, sein Engagement.

Königsdramen zur Theatereröffnung im Renaissance-Festungsbau
Wie in den Spielzeiten 2015 bis 2018 am Thalhof in Reichenau wird Anna Maria Krassnigg mit ihrer Compagnie wortwiege ihr künstlerisches Prinzip fortsetzen: Entlang einer zentralen Frage wird ein klassischer und ein zeitgenössischer Stoff programmiert und mit Expertinnen und Experten öffentlich diskutiert. Unter dem Titel BLOODY CROWN macht das hoch aktuelle Narrativ des Königsdramas den Anfang.

Die Tyrannen von gestern und heute
„Europa ist auch die Summe an Erzählungen, welche weit über die Bemühungen einer politischen Einigung hinaus ein kollektives Bewusstsein bilden. BLOODY CROWN holt die alte dramatische Struktur vom Aufstieg und Fall der Herrschenden, welche derzeit einen großen Teil des angloamerikanischen Fernsehbusiness ausmacht, geballt zurück an seinen Ursprung: das Theater,“ erklärt Anna Maria Krassnigg und weiter: „Der weltweite Siegeszug der 'neuen Tyrannen', aber auch die Kollateralschäden der Macht werden über alte und neue Texte auf der Bühne anschaulich und somit diskutierbar. Diesen entlarvenden Geschichten wollen wir in den Wiener Neustädter Kasematten eine neue, pulsierende Agora verschaffen.“

Müller-Funk leitet Dialogveranstaltungen und Diskurse
Diskutiert wird am neuen Spielort auch über das Bühnengeschehen hinaus im Rahmen von Dialogveranstaltungen. Diese werden geleitet von dem Kulturwissenschaftler Wolfgang Müller-Funk: „Königtum war vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert hinein das symbolische Markenzeichen für Herrschaft in Europa. Es ist ein europäisches Narrativ schlechthin. Die Spuren dieser Herrschaft und identitätsstiftenden Royalen sind bis in die Gegenwart zu verfolgen: von der Königsklasse des Fußballs bis zur Kür von Schönheitsköniginnen. Die Anatomie königlicher Macht wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: Die Bandbreite reicht von Theater und Literaturwissenschaft über Geschichte und Kulturanalyse bis zu Ethnologie und Psychoanalyse.“ Impulsgebend für den öffentlichen Diskurs sind Akademiker*innen, Intellektuelle und Literaten aus der Nachbarschaft, aber auch aus dem internationalen Bereich der Human- und Sozialwissenschaften.

Im Rahmen eines Pre-Openings am 7./8. Dezember 2019 diskutiert ein hochkarätiges Podium aus Kunst und Wissenschaft die zentralen Fragestellungen von BLOODY CROWN und beleuchtet auch die wechselvolle Rolle der Autor*innen am Theater.

Über die "wortwiege"
Die Theatercompagnie wortwiege - unter der künstlerischen Leitung von Anna Maria Krassnigg und der kaufmännischen von Christian Mair - steht für zeitgenössisches dramatisches Erzählen und das klare Bekenntnis zum Autor*innentheater. Die wortwiege bearbeitet Stoffe von der Antike bis in die Gegenwart. Begleitet werden die einzelnen Theaterzyklen durch ein hochkarätiges Programm aus Literatur und Wissenschaften im öffentlichen Diskurs. Die Spezialität der wortwiege ist die Inszenierung atmosphärisch außergewöhnlicher Räume, in welchen Literatur szenisch sinnlich erlebbar wird. www.wortwiege.at

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