Neues Tastmodell im Museum St. Peter an der Sperr
Für noch mehr Barrierefreiheit
„Barrierefreiheit bedeutet nicht nur Zugang, sondern Teilhabe. Mit dem neuen Tastmodell Judenspott in unserem Museum St. Peter an der Sperr eröffnen wir blinden und sehbeeinträchtigten Menschen die Möglichkeit, die Objekte im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen. Es ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einem Museum, das für alle da ist – unabhängig von körperlichen Voraussetzungen. Ich möchte mich an dieser Stelle auch ganz herzlich bei der FH Wiener Neustadt und dem Innovation Lab bedanken, dass sie das bereits zweite Tastmodell erstellt haben. Danke, dass ihr den geschichtlichen Exkurs für jede und jeden möglich macht“, so Kulturstadtrat Franz Piribauer.
Der Judenspott ist ein kunstgeschichtlich und kulturhistorisch auch international bedeutendes Zeugnis der mittelalterlichen Judenfeindlichkeit. Anhand des Objektes wird in der Kulturvermittlung die Toxizität der Judenfeindlichkeit bis zum Antisemitismus aufgearbeitet. Das neue Tastmodell ist eine Erweiterung des barrierefreien Angebots des Museums für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen. Es ist mit einer Beschriftung in taktiler Schrift und Brailleschrift ausgestattet. Das Tastmodell wurde im Rahmen der Lehrveranstaltung Industrieprojekt von Dr. Jakob Kühnen des Studiengangs Wirtschaftsingenieur in enger Zusammenarbeit mit Studentinnen und Studenten der FH Wiener Neustadt und dem Innovation Lab mit Julian Neubauer erstellt. Es handelt sich schon um das zweite gemeinsame Projekt dieser Institutionen – das erste Tastmodell war der Corvinusbecher.
Barrierefreiheit im Museum
Das Museum St. Peter an der Sperr ist seit 2019 baulich barrierefrei. Seit der Wiedereröffnung 2020 arbeitet das Museumsteam daran, die Ausstellungsinhalte so barrierefrei und zugänglich wie möglich zu machen. Als Demenz-sensible Kultureinrichtung wird ein spezielles Vermittlungsprogramm für Menschen mit Demenz und ihre Begleitpersonen angeboten. Seit 2024 kann eines der Keypieces der Sammlung – der Corvinusbecher – als Tastmodell mit Informationen in taktiler Schrift sowie Brailleschrift erlebt werden. Hinzukommt nun das Tastmodell des Judenspotts. Außerdem wurde die Museums-App um ein Tool für Leichte Sprache ergänzt: Bereichstexte können nun in Leichter Sprache gelesen oder als Audio am eigenen Mobiltelefon angehört werden.